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In Progress

Praxis vs. Theorie

elina 2. August 2025

Cognitive Apprenticeship, was genau soll das denn eigentlich bedeuten?

Schaut man sich einmal die Begriffszusammensetzung an, werden Ursprung und Grundgedanke des Modells schnell ersichtlich:
Cognitive bedeutet kognitiv (na klar), erkenntnismäßig oder geistig.
Und Apprenticeship bedeutet Lehre oder Ausbildung. Du siehst also: Vorbild der Cognitive Apprenticeship sind klassische Ausbildungen.

Wie diese Ausbildungen gestaltet sind, und worauf in einer Ausbildung für einen guten Lernerfolg geachtet werden kann, das beschreibt das Modell der Cognitive Apprenticehip. Dieses Modell kann aber letztlich auf alle Formen oder Arten der Ausbildung übertragen werden, die mit Modellen hantieren, und die durch ein Verhätlnis zwischen Lehrling und Meister gekennzeichnet sind.
Modelle meint hier im weitesten Sinne alles, was modellhaft dargestellt werden kann, es kann dabei um das Lesen-Lernen gehen, genau wie um das Kochen-Lernen. Aber auch das Lernen-Lernen gehört dazu.

 
Überlege einmal: Was könnten eine kognitive, geistige Ausbildung und eine klassische Ausbildung gemein haben? Warum könnte es Sinn machen, sich in der geisitigen Ausbildung an einem klassischen Ausbildungsverhältnis zu orientieren?

Meistens sind klassische Ausbildungen geprägt durch ein relativ enges Verhältnis zwischen  Lehrling und Meister, bei welchem es vorrangig um den Wissens- und Erfahrungstransfer geht: Der Lehrling wird eng betreut und erfährt relevantes Profiwissen vom Profi selbst.  So lernt er Stück für Stück und im Laufe der Zeit, wächst an seinen Aufgaben und bekommt stetig Feedback, an dem er sich ausrichten kann. Das Lernen findet direkt am Ort statt, an dem das Wissen benötigt wird und kann dadurch tiefgreifender verstanden werden.

Und genau das, also eine enge Betreuung eines „Lehrlings“ durche einen „Meister“, wird nun auf geistige Lernprozesse angewendet. Der Lehrling ist nun eine Person, welche etwas Abstraktes lernt, und der Meister kann alles umfassen, was im weitesten Sinne mit dem Bereitstellen von Lernmaterial und Betreuung zu tun hat, wie zum Beispiel:
– eine klassische Lehrperson
– ein Onlinekurs
Einzige Bedingung ist, dass möglichst alle kognitiven Prozesse der Lehrlings offen gelegt werden – Gedanken kann man schließlich nicht so gut wie Handlungen beobachten. So wird das theoretische Denken und Lernen angeleitet wie ein richtiges, praktisches Handwerk.

Zur Cognitive Apprenticeship gehören 4 Dimensionen – diese sehen wir uns nun an.