Design Thinking Prozess

Design Thinking ist ein Versuch, den kreativen Prozess, z.B. von Designern, zu abstrahieren und auf komplexe Probleme anzuwenden.

Hinter diesem Prozess verbirgt sich folgende Strategie: durch Verstehen und Beobachten soll möglichst viel Empathie für die mit dem Problem assoziierten Personen entwickelt werden.
Dafür wird eine Art Feldforschung durchgeführt, in Form von Interviews und Beobachtungen. Die darin gewonnenen Erkenntnisse über die Personen und ihre Bedürfnisse dienen dazu, eine
eigene Sichtweise auf das Problem zu formulieren. Es werden möglichst viele Ideen produziert, um die Chance zu erhöhen, dass neue Aspekte in die Problemlösung gebracht werden. Für eine
oder mehrere Ideen werden Prototypen entwickelt. Diese werden an der Zielgruppe getestet, um Feedback zu sammeln.
Dieser scheinbar umständliche Weg zur Lösung eines Problems bietet folgende Vorteile: Durch den Prozess wird ein nachvollziehbarer Lösungsweg geschaffen, der dazu dient das Ergebnis mit einer Geschichte und mit empirischen Daten zu begründen. Da stets mehr Daten gesammelt werden als zum Weiterarbeiten notwendig ist, kann leicht auf Alternativen zurückgegriffen werden, sollte eine Entscheidung sich als Fehler herausstellen. Im Zentrum der Lösungsentwicklung stehen die menschlichen Faktoren, d.h. Bedürfnisse, Ängste und Gewohnheiten. Dadurch soll sichergestellt werden, dass Problemlösungen entwickelt werden, die für die betroffenen Personen wünschenswert sind.

Die Schlüsselkompetenz ist daher Empathie. Diese zu entwickeln, erfordert auch eine bewusste Kommunikation im Team. Es wird überwiegend im 5er-Team gearbeitet, um unterschiedliche
Stärken und Denkweisen zu nutzen und dadurch Synergien zu ermöglichen. Im Team kann die Arbeitsbelastung des Einzelnen reduziert und das Selbstbewusstsein gestärkt werden.
Größere Teams wiederum bergen die Gefahr von Reibungsverlusten.
Ein wichtiger Leitgedanke ist der der Veränderlichkeit aller Dinge. Schleifen im Prozess bestehen, da Innovation kein linearer, sondern ein iterativer Prozess ist, das Vor- und Zurückspringen zwischen den Phasen ermöglicht. Dies erlaubt nicht nur eine kontinuierliche Verbesserung, sondern ermutigt auch das Ausprobieren und nimmt ein Stück weit die Angst Fehler zu machen.
An vielen Stellen des Arbeitsprozesses ist eine lockere, offene Arbeitsatmosphäre wichtig – um sich wirklich auf die beteiligten Personen einlassen zu können und Raum für ungewöhnliche
Ideen zu öffnen. Dafür werden Aufwärmübungen (engl. warm-up’s) eingebaut und regelmäßiges Feedback im Plenum und in der 5er-Gruppe durchgeführt.

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