Lektion 2 of 6
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SPT Prinzipien

Anton 26. April 2025

Prinzip 1: Die Somatische Intelligenz

Eines der grundlegenden Prinzipien des Social Presencing Theater (SPT) ist die „Embodied Intelligence“ oder hier „Somatisch Intelligenz“. Sie bezieht sich auf das Konzept, dass aus der Interaktion zwischen dem Körper mit seinen Sinnen und der Umwelt Wissen entstehen kann. Dieses Konzept ergänzt die traditionelle logische-rationale Intelligenz, indem es den ganzen Körper mit seinen Sinnen, Bewegungen und Interaktionen gezielt in die Verarbeitung der Umwelt mit einbaut. Durch verkörperte Praktiken wie sie im SPT verwendet werden können Einzelpersonen und Gruppen auf die Wahrnehmungen und Empfindungen eingehen, bevor sie rational verarbeitet und in eine intellektuellen Argumentation eingebunden werden. Dies führt zu neuen Einsichten und Perspektiven, die entscheidend für das Verständnis sozialer Dynamiken und die Förderung von Veränderungen sind.

Prinzip 2: Das Kollektive Bewusstsein

Das Kollektive Bewusstsein, geprägt nach dem Soziologen Emile Durkheim, beschreibt die gemeinsamen Überzeugungen, Ideen, Werte und Moralvorstellungen, die in einer Gruppe von Menschen geteilt werden. SPT geht davon aus, dass kollektive verkörperte Praktiken gemeinsame Strukturen und mentale Modelle offenbaren können, die es verhindern das potentielle Veränderung entstehen kann: Wie beispielsweise kulturelle Normen und etablierte Gewohnheiten. Durch die Teilnahme an diesen Praktiken können die Teilnehmenden kollektiv spüren und die zugrunde liegenden Potenziale innerhalb ihrer sozialen Systeme sichtbar machen, was zu einem tieferen Verständnis ihrer gegenwärtigen Realitäten und Beziehungen führt. Dieses gemeinsame Bewusstsein fördert authentischere Kommunikation und erleichtert die Identifizierung umsetzbarer Wege zur Transformation.

Prinzip 3: Der Soziale Körper und seine Sichtbarkeit

Der Soziale Körper ist ein Begriff der die Gesamtheit der sozialen Strukturen, Institutionen, und Beziehungen, die eine Gesellschaft oder Gemeinschaft ausmachen, beschreibt. Es ist als würde man die Gemeinschaft als einen Körper betrachten, in dem verschiedene Teile (wie Institutionen, Normen, Werte) zusammenarbeiten, um das Ganze zu erhalten und zu steuern. Jeder Teil dieses Körper spielt eine Rolle bei der Funktionsweise und dem Wohlbefinden der Gesellschaft als Ganzes.

Im SPT ist die Sichtbarkeit und das Sichtbar machen dieses sozialen Körpers ein entscheidener Aspekt. Während Gedanken und Worte sehr individuell, abstrakt und manchmal schwer fassbar sein können, bieten die physische Präsenz und Anordnung der Körper (siehe 4D-Mapping) greifbare Einblicke in die Dynamik der Gruppe. Durch die Beobachtung, wie sich Einzelpersonen positionieren und miteinander interagieren und im Raum positionieren, können die Teilnehmenden Einsichten in ihren kollektiven Zustand gewinnen.